Die sieben Flure des Mortimer Todd

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Teaser

Unser hessischer Sensenmann wird nicht unbedingt seinen allerbesten Montag erleben, denn das jährliche SÜV-Audit steht an. Der Seelenüberwachungsverein will prüfen, ob Mortimer die Toten artgerecht verwahrt und sich eine Beförderung verdient hat. Ausgerechnet an diesem wichtigen Tage soll er Murphy in sein Totenreich überführen. Blöd nur, dass er keine Katzen mag, wo doch Murphy so ausgesprochen anhänglich ist. Als wären die Schmuseattacken nicht schon schlimm genug, so muss es auch noch der Kater von Marlenes verstorbenem Vater sein. Das Mädchen wird alles daransetzen Mortimers Auftrag gründlich zu vermasseln. Freut Euch auf die schrägsten Auditoren, seit der liebe Gott das Qualitätsmanagement erfunden hat. Oder war es vielleicht doch der Teufel?


Darf ich vorstellen?

Murphy - Vom Streuner zum Autorenkater

Neben dem Sensenmann Mortimer und der fünfzehnjährigen Marlene ist Murphy der tierische Hauptdarsteller in meiner SCHNITTERGARN-Story. In der Geschichte stirbt mein Schmusekater. Aber keine Sorge, in Wahrheit lebt er noch! Und so hat er sich in mein Herz geschlichen:

 

Man fand ihn in einem Abflussrohr und brachte ihn ins Tierheim Gelnhausen. An jenem Tage wollte ich mit Frau und Tochter vom Gassi-Ausweis Gebrauch machen. Was wir nicht wussten, samstags gab es kein Hundeausführen im Tierheim. Da wir nun schon einmal da waren, haben wir uns eben im Katzenhaus umgesehen. Sofort verliebten wir uns in das rote Fellknäuel. Wir konnten uns kaum von ihm trennen.

 

Doch die verfluchte Vernunft sagte: »Ihr habt bereits zwei Kater. Wirklich einen Dritten? Und was, wenn sich die Tiere nicht vertragen?« Also verließen wir das Tierheim, stiegen ins Auto und fuhren los. »Hach, er ist sooo süß!«, flennte das Herz. Es packte die Vernunft am Kragen, schüttelte sie, ließ das Fenster runter und schleuderte sie auf die Landstraße. »Der arme, rote Tiger! Sicher liegt er jetzt in seiner Zelle und weint«, säuselte das Herz in mein Ohr. Als wir daheim waren, stürmte ich ans Telefon und verkündete dem Tierheim, dass wir Stefan in Murphy umtaufen und ihn am Montag gerne zu uns holen möchten.

 

Wir denken oft an die lieben Menschen vom Tierheim Gelnhausen, die sich so rührend um die heimatlosen Seelchen kümmern: Wenn sich unsere Katzen schnurrend auf unseren Schößen räkeln. Wenn sie morgens an der Türe kratzen und mauzen bis wir aufstehen und sie füttern. Wenn sich die Fellnasen gegenseitig durch den Garten jagen. All das wäre nicht möglich gewesen, ohne das Tierheim, aus dem wir unsere Kater adoptieren durften.

 

Liebes Team vom Tierheim Gelnhausen, vielen lieben Dank für Euer Engagement im Tierschutz! Ihr seid klasse!

Peppels - ein Meerschweinchen brachte die Idee

Auch wenn er in meiner Story nur einer der vielen Nebendarsteller ist, so spielt er für die Entstehung meiner Geschichte eine wichtige Rolle. Der Umgang meiner damals dreijährigen Tochter mit dem Ableben ihres Meerschweinchens, inspirierte mich zu »Die sieben Flure des Mortimer Todd«.

 

Natürlich war mein Töchterchen voller Kummer beim Anblick des leeren Käfigs und der noch halbvollen Dose Joghurtdrops, die sie täglich an das quiekende Tierchen verfüttert hatte. Doch als sie erfuhr, dass Horsti, des Nachbars Kazte, auch gestorben war, wich die Traurigkeit der Sorge. »Und wenn Horsti im Himmel unseren Peppels frisst?«, fragte sie mich mit großen Augen.

 

Wie tröstet man nun sein Kind? Leider versuchte ich es so: »Keine Sorge! Niemand verspeist unseren Peppels! Er kommt doch in den Meerschweinchenhimmel. Da gibt es nur Meerschweinchen. Und Horsti lebt im Katzenhimmel.«

 

Das ging völlig in die Hose, kann ich Euch sagen. Es folgten Tränen, denn mein Töchterchen kombinierte, dass es dann auch einen Himmel nur für Menschen geben müsse und sie ihr geliebtes Tier niemals wiedersehen würde. Was hatte ich da nur angerichtet? Mir blieb nichts anderes übrig, als neun Jahre später »Die sieben Flure des Mortimer Todd« zu schreiben, um die ungeklärten Fragen zum Verbleib unserer Haustiere ein für alle Mal zu beantworten.

 

Wer wissen möchte, was wirklich mit unserem Peppels nach dem Tod passierte, der kann es gerne in meiner Geschichte nachlesen. 

Das Audit (von lateinisch audire = zuhören)

Weiß hier jeder was ein Audit ist? Vermutlich kennt Ihr die Hauptuntersuchung, die der TÜV zur Verkehrssicherheit Eurer Autos alle zwei Jahre durchführt. Aber der TÜV prüft nicht nur Autos. Auch Firmen werden unter die Lupe genommen. Da wird kontrolliert, ob Service und Qualität die Standards erfüllen, ob Prozesse messbar sind und stetig verbessert werden, ob Richtlinien und Qualitätsziele eingehalten werden.

 

Natürlich wird auch die Qualität der Totenreiche getestet. Dies kann unser weltlicher TÜV aber nicht leisten. Muss er auch nicht, denn dafür gibt es den Seelenüberwachungsverein. Das SÜV-Audit wird sich entscheidend auf die Karriere unseres Mortimers auswirken.

Jörg Fuchs Alameda - Autor